Biennio rosso

Mit Biennio rosso (deutsch: Die zwei roten Jahre) wird in Italien der Zeitraum der Jahre 1919 und 1920 bezeichnet, der von der politischen Agitation der Linken geprägt wurde. In diesen Jahren kam es unter Führung der Sozialistischen Partei Italiens (PSI) zum Versuch eines politischen und gesellschaftlichen Umsturzes mit dem Ziel des Kommunismus. Die revolutionäre Bewegung breitete sich von Turin ausgehend auf große Teile Norditaliens aus. Die Aktivitäten begannen mit Demonstrationen und Streiks; vielfach gewaltsame Fabrik- und Landbesetzungen folgten. Die Regierung reagierte auf diese Entwicklung weitgehend passiv; die von Fabrik- und Grundbesitzern finanzierten und von Mussolini lose geführten Fasci di combattimento gewannen als Gegenkräfte an Bedeutung. Die Fasci konnten sich auf die Zustimmung bzw. Neutralität der Bevölkerungsmehrheit sowie die wohlwollende Neutralität der Regierung und der Armee stützen; sie gewannen letztlich die Oberhand. Das Biennio rosso wurde vom Biennio nero der Jahre 1921 und 1922 abgelöst, das im Marsch auf Rom der Fasci und der Machtübernahme Mussolinis gipfelte.


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